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ÖDP-Vorstellungsreihe: Politisch aktiv

Bernd Bartsch: Warum ich mich in der ÖDP engagiere

„Als Jugendlicher hatte ich ein Schlüsselerlebnis. Ich hatte ein Aquarium. Das war damals mein ganzer Stolz. Ich habe es gepflegt und gehegt. Besonders wichtig waren für mich auch die Pflanzen. Ich hatte mir ein teures Buch gekauft und Chemikalien. Wenn es z.B. zu viele Algen wurden, gab man Chemie ins Wasser oder machte mehr Lampen drauf und alles war gut. So ging es lange Zeit. Ich war sicher, dass ich ein guter Aquarianer war. Das sollte sich ändern. Eines Morgens, als ich ins Aquarium schaute, traf mich der Schlag. Innerhalb einer Nacht war alles hin. Das Ökosystem war gekippt. Dies passierte mir noch öfter. Ich fragte mich damals, kann das auch bei einem großen und komplizierten Ökosystem wie der Erde passieren. Für mich war klar, dass es passieren kann. Ich weiß nicht mehr wann das genau war, aber von nun an versuchte ich Menschen zu finden, die auch so dachten wie ich. Das war allerdings nicht einfach; Internet gab es noch nicht. Irgendwann habe ich von Herbert Gruhl gehört. Er hatte nach dem Austritt aus der CDU die Grüne Aktion Zukunft gegründet (GAZ). Aus dieser Gruppe ging die ÖDP hervor und Herbert Gruhl wurde ihr erster Bundesvorsitzender. Mich begeisterte das Parteiprogramm der ÖDP, vor allem die Trennung zwischen Kapital und Politik. Genau das hatte ich gesucht. Eine Partei, die sich für die Natur und die Umwelt einsetzt und nicht nur nach Profit strebt. Mit einer Gruppe von Menschen aus dem Kreis Höxter gründeten wir 1989 den Kreisverband der ÖDP. Noch im selben Jahr kamen wir bei den Kommunalwahlen mit 2 Personen in den Bad Driburger Stadtrat. Es war damals nicht einfach in der ÖDP zu sein. Wir waren praktisch an allem schuld. Egal, welchen Antrag wir stellten, wir wurden ausgelacht. Das schlimmste war aber damals, dass wir gegen den Bau der Therme waren. Das ging ja nun gar nicht. Dieser Zustand änderte sich nur sehr langsam. Wenn ich zurückschaue, bereue ich die Zeit nicht. Noch heute würde ich es noch mal genauso machen.“ Bernd Bartsch

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