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ÖDP: zum Verkehrs- und Wegeleitkonzept Südoststadt

Die ÖDP nimmt Stellung zu einigen Aspekten des Verkehrs- und Wegeleitkonzepts Südoststadt und gibt Anregungen für die weitere Ausgestaltung einer fußgänger- und radfahrerfreundlichen Stadt.

Die ÖDP stellt erfreut fest, dass der Bericht der Dortmunder Planersocietät vom Juni 2020 viele verbesserungswürdige Punkte anspricht und auch konkrete Vorschläge dazu macht. Wenn davon viel umgesetzt wird, sind wir überzeugt, dass die Verkehrsqualität besonders für die beiden bisher benachteiligten Gruppen hinzugewinnt.

Der Bericht macht deutlich, dass die Fußgängerwege und auch die Querungsmöglichkeiten zu benachbarten Straßen vielfach nicht ausreichend sind. Das gilt sowohl für deren Breite als auch die Beschaffenheit, die weiten Einmündungsbereiche der Straßen als auch das Fehlen von baulichen Elementen zur Erleichterung und Sicherung der Querung.

Als Beispiel für die Probleme von Radfahrern sei hier die Situation im Lindenweg kurz skizziert. Die östliche Seite der Straße ist zu manchen Zeiten recht zugeparkt. Kommt einem dann als Radfahrer (besonders, in nördlicher Richtung zum Hillenwasser) ein Kleinlaster oder SUV entgegen, muss man sich nicht selten auf den Fußgängerweg zurückziehen, weil der Gegenverkehr nicht hinreichend Möglichkeiten hat, sich auf der östlichen Seite einzuordnen, um den Radfahrer vorbeizulassen. Nach Erfahrung des Verfassers sind die meisten Autofahrer rücksichtsvoll und warten, bis die - aus ihrer Sicht - linke Spur frei ist. Aber gerade, wenn die Autos dicht an dicht parken, ist es nicht immer möglich, frühzeitig genug zu reagieren. Eine Lösungsmöglichkeit wäre, einerseits vorzugeben, dass nur die östliche Straßenseite als Parkraum genutzt werden darf, während auf der westlichen ein Park- und Halteverbot eingerichtet wird und zugleich auf der östlichen Seite den Parkraum so zu gestalten, dass genügend große Lücken für das Einordnen entgegenkommender Fahrzeuge frei gehalten werden. Ein ähnliches Modell ließe sich auch in anderen Anwohnerstraßen realisieren und könnte dazu beitragen, dass die Verkehrsteilnehmer, gleich ob Radfahrer oder Autofahrer, nicht zum Slalom gezwungen sind. Durch eine genügend deutliche Markierung der Lücken als Parkverbotszonen ließe sich zudem verhindern, dass Ausfahrten erschwert oder gar zugestellt werden. In Anwohnerstraßen ohne Stichwege, in denen die Häuserfronten der Straße zugewandt sind, ließe sich erwägen, das Parken wechselseitig zu erlauben: auf der einen Straßenseite in der ersten Monatshälfte, auf der anderen in der zweiten Monatshälfte. So etwas ist z.B. in Frankreich üblich und würde helfen, Slalomfahren zu vermeiden. Nach Maßgabe der Straßenbreite und Verkehrsdichte in der jeweiligen Straße könnte so je nachdem eine oder zwei Fahrspuren für den fließenden Verkehr freigehalten werden. Bei einspurigem Verkehr müssten dann wieder auf der Parkseite die Parkverbotslücken für Ausweichen und Ausfahrten deutlich markiert werden.

Was die Radwege betrifft, wäre es günstig, wenn die Radschutzstreifen in der Dringenberger Str. nicht abrupt am Kreisverkehr zum Sulburgring oder nördlich am Abzweig der Dringenberger Str. vom Konrad-Adenauer-Ring endeten. Beim Kreisverkehr ist auch die Zuwegung vom südlichen Rad-/Fußgängerweg zum Radschutzstreifen nördlich des KV besonders für Ortsunkundige unklar. Eine Querung der Dringenberger Str. vom Rad-/Fußgängerweg um zu den Geschäften auf der Ostseite zu kommen ist schwierig, teils gefährlich. Da dieser Weg zudem viele Risse und Schwellen aufweist, ist es verständlich, dass Radfahrer diesen Weg nicht nutzen, sondern auf der Fahrbahn für den Autoverkehr bleiben, auch da, wo kein Radschutzstreifen ist.

Ein letzter Aspekt: die nächtliche Beleuchtung der Bürgersteige ist oft nicht ausreichend. Dies kann am Beispiel der nördlichen Seite der Straße „Am Hillenwasser“ leicht nachvollzogen werden. Die Einmündung vom Tegelweg ins Hillenwasser ist weit geschwungen, so dass PKW dort kaum verlangsamen müssen. Aber der Gehweg ist im Dunkeln, wenn man vom Tegelweg kommt, schlecht erkennbar. Ähnliche problematische Stellen gibt es auch anderswo in der Stadt.

Das Dargelegte gilt also nicht nur für die Südoststadt. Auch in anderen Vierteln Bad Driburgs lassen sich ähnliche Probleme finden und auch dort könnten solche Maßnahmen die Sicherheit und Akzeptanz des Fuß- und Radverkehrs fördern sowie die Behinderung des fließenden Verkehrs verringern. – Martin Blumenthal –

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