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ÖDP: Ein Park für alle Generationen

Sensibilität im Bauleitplanverfahren ist gefragt

Die ÖDP-Fraktion hat im Mai 2020 ihr JA zum städtebaulichen Konzept „Gelände der ehemaligen Eggelandklinik“ gegeben. Für die Fraktion war die Schaffung eines Aktiv- und Gesundheitsparks mit dem Erhalt eines großen wertvollen Baumbestandes sowie der Erhalt des historischen Gebäudes der ehemaligen Klinik ausschlaggebend. Auch die sich auf dem Grundstück befindlichen Quellen sollten erhalten bleiben. Was ist von diesem Konzept geblieben? Und welche Fragen können seitens der Bauverwaltung der Stadt beantwortet werden?

Städtebaulich lässt der vorgesehene Bebauungsplan zu viele Freiheiten, um eine qualitativ hochwertige Architektur und Stadtplanung, insbesondere zur Langen Straße hin, zu garantieren. Hier sind zum Beispiel Hausgruppen mit bis zu 50 Metern Länge zulässig. Viel angepasster an das Stadtbild wäre eine villenartige Bebauung unter Erhalt der Ärztevilla.

In der Begründung zum Bebauungsplan sind weiterhin keine Angaben zur vorhandenen Bausubstanz enthalten. Unser Vorschlag: Die wilhelminische Eggelandklinik sollte auf ihre Denkmaleigenschaft untersucht werden. Seitens der Stadt ist sie zum Regionale-Projekt "Stadtgesellschaft im Denkmal" angemeldet worden. Die Entfernung der neueren Anbauten ist nachvollziehbar. Prägend für das Areal ist im Bereich zur Langen Straße hin die ehemalige Ärztevilla aus den 50er Jahren. Zusammen mit der gegenüberliegenden gründerzeitlichen Architektur bildet sie ein Ensemble, welches auf die prosperierende Nachkriegszeit mit der Blüte des Bäderwesens in Bad Driburg hinweist. Dass sie heute im Stadtbild nicht mehr sichtbar ist, lag in der Vergangenheit an der mangelnden Vorgartenpflege durch das Land NRW und jetzt durch die Stadt Bad Driburg und nicht an ihrer Lage. Die Bausubstanz ist gut erhalten und sanierbar, was mehrere Ortstermine von verschiedenen Institutionen ergeben haben. Aufgrund der Bedeutung für die Eggelandklinik ist die Villa von kulturhistorischem Wert. Sie ist aber auch von architektonischem Wert. In Bad Driburg ist bei verunglückten Stadtsanierungen viel historische Bausubstanz verloren gegangen. In der jüngsten Vergangenheit sichtbar in der Caspar-Heinrich-Straße. Dort sind einige Objekte durch unsensible Sanierung ihres Bäder-Flairs beraubt worden. Daher sollte diese noch unverfälschte Architektur auf dem Gelände der ehemaligen Eggelandklinik der Nachwelt erhalten bleiben. Ebenfalls erhalten bleiben sollten die drei sich auf dem Gelände befindlichen Quellen (im Entwicklungskonzept noch so vorgegeben, im B-Plan leider nicht mehr).

Für das westliche Wohngebiet zwischen Park und bestehender Bebauung sind mindestens 3 artenschutzrelevante Bäume von einer Fällung bedroht. Darüber hinaus besteht ein weiterer markanter Baumbestand, der entfernt werden soll. Im Sinne einer ökologischen Stadtentwicklung regt die ÖDP-Fraktion an, eine Bestandsaufnahme der Bäume zu machen, die einer möglichen Bebauung entgegenstehen und diese der Bevölkerung zugänglich zu machen. Sinnvoll wäre es, die Baufenster und Hausgrößen so zu gestalten, dass die markantesten Großbäume erhalten bleiben und ein "Wohnen im Park" entsteht. Dies täte nicht nur dem Stadtklima gut, das gesamte Stadtbild kann davon profitieren.

Für die Erschließung des stadtseitigen Wohngebietes ist eine neue Erschließungsstraße vorgesehen. Dies führt zu einer zusätzlichen Versiegelung. Zudem ist die neue Straße sehr breit geplant. Zwecks Erhalt von wertvollem Baumbestand und der Villa sollte hier die Straße schmaler geplant werden.

Insgesamt ist für den Ausgleich der Ökobilanz ist eine hohe Punktesumme von ca. 50000 Punkten vorgesehen. Da es sich um die Umwandlung einer stark durchgrünten und artenschutzmäßig interessanten Parklandschaft handelt ist es wichtig, möglichst viel Ausgleich auf dem Gelände stattfinden zu lassen. Dies kann mit dem Erhalt von viel mehr markanten Bestandsbäumen erfolgen oder durch spezielle Artenschutzmaßnahmen auf dem Gelände.

Für die ÖDP-Fraktion ist es zudem sehr wichtig, bei diesem Projekt die Bürgerschaft mitzunehmen. Fehler aus der Vergangenheit (Stadtkernsanierung der 70-er Jahre) sind zu vermeiden. Transparenz – von Seiten des Bürgermeisters Burkhard Deppe immer wieder deklariert – ist hier von höchster Wichtigkeit.

 

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