Pressemitteilung
ÖDP-Familientag - Wanderung zum Saatzer Moor
Zwischen Geburtshelferkröten, Laubfröschen und Erdäpfeln im Ackermantel
Am 1. Juni trafen sich Mitglieder und Freunde der ÖDP in der Bad Driburger Südstadt zum traditionellen Familientag, organisiert von Martin Blumenthal:
es erwartete sie eine Wanderung mit Naturerkundung und geselliger Einkehr.
Zu Beginn gab es eine kurze Wanderung zum Saatzer Moor in der Nähe der Haltestelle Lilienthal.
Dort wartete Frank Grawe von der Landschaftsstation Höxter auf die Wanderer und die motorisierten Interessenten und gab einen anschaulichen Einblick in dieses Naturschutzgebiet.
Entstanden ist das dortige Biotop aus einem Niedermoor, das allerdings durch lange Bewirtschaftung als „Lieferant“ für Moorpackungen heute eher einen Hochmoorcharakter hat. Er beschrieb die Struktur des NSG, die dort vorkommenden seltenen Arten und auch die jüngst unternommenen Arbeiten, um die Moorbecken wieder herzustellen und künftig wieder für die Lagerung und Reifung von Moor zu Heilzwecken zu nutzen. Diese schon traditionelle Nutzung verträgt sich gut mit dem Erhalt der dort ansässigen seltenen Arten. Als Erfolg der Bemühungen konnte Grawe herausstellen, dass sich im oberen Teil des NSG inzwischen die Geburtshelferkröte angesiedelt hat, die man am Abend an ihrem „Ping“ erkennen kann. Nach Umschreiten des Auenwalds an der Aa bekamen die Teilnehmer einen Einblick in ein Wiesenstück am Rande des Moors, wo sie den seltenen Sumpfstendelwurz und sehr seltene Gräser gezeigt bekamen. Die Hoffnung von Herrn Grawe und seinen Mitarbeitern ist es, auch den Laubfrosch in dem Moor heimisch zu machen.
Nach dem aufschlussreichen Rundgang zogen die wanderfreudigen Teilnehmer weiter durch die Schwalle zum Restaurant Feldscheune, wo der Tag in geselliger Runde, bei köstlichen Speisen und guten Getränken seinen zweiten Höhepunkt erreichte. Wie immer fällt natürlich in einem guten Restaurant die Poesie der Speisekarte auf. Besonderen Anklang fand ein Produkt namens „Kartoffeln im Ackermantel“. Man mutmaßte zunächst, dass es sich um Kartoffeln handele, die ihre Schale und etwas von dem Humus behalten hätten, in dem sie groß geworden waren. Beim Servieren zeigte sich jedoch, dass die Kartoffeln nicht in Erde oder Lehm gebacken worden waren, bzw. man diese Außenschicht entfernt hatte.
Selbstverständlich war auch der aktuelle Bürgerentscheid zum Nationalpark ein intensiv diskutiertes Thema ebenso wie die in letzter Zeit zu beobachtende deutliche Verschlechterung der Diskussions-Kultur: weg vom Austausch von Argumenten, hin zu einem Schwarz-Weiß-Denken und zunehmenden Anfeindungen Andersdenkender.
Diese letzte Beobachtung tat jedoch der guten Stimmung der Teilnehmer keinen Abbruch, die am Ende der Veranstaltung sich herzlich bei Herrn Grawe für seine interessanten Ausführungen bedankten.
Martin Blumenthal
1. Vorsitzender des ÖDP-Kreisverbandes Höxter-Lippe-Paderborn