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ÖDP – Kreisverband Höxter: Ein klares JA zum Nationalpark

Wozu ein Nationalpark? Mit dieser Frage befasste sich die Bad Driburger ÖDP auf ihrer letzten Sitzung. Für die ÖDP steht fest: die biologische Vielfalt im Wald soll vergrößert werden und ein Buchenwald sich ohne Eingriff des Menschen entwickeln. Fast 50 % der Tiere und Pflanzen auf der Roten Liste sind durch die Forstwirtschaft bedroht. Es steht außer Frage, dass nachhaltige Forstwirtschaft betrieben wird und das ist lobenswert, aber hinter allem steht die Wirtschaftlichkeit. Man lässt leider nur geringe Anteile an Totholz stehen. Nur rund ein Fünftel der Bäume in deutschen Wäldern sind älter als 100 Jahre alt und genau das würde sich im Nationalpark ändern. Besonders Tiere und Pflanzen die von den Verfallsprozessen der Bäume leben, hätten wieder eine Chance. Beweise hierfür gibt es sehr viele und kaum jemand wird dies bestreiten. Das wäre die Grundlage für die Verbesserung der Biodiversität in den bundesdeutschen Wäldern und auch der Grund, warum die Bundesregierung in ihrem Waldbericht 2009 das Ziel formuliert hat, 5 % des jetzigen Waldes bis 2020 sich selbst zu überlassen. Mit einem Nationalpark käme man dem Ziel ein ganz kleines Stück näher.

Leider kamen diese Gründe, wie bei allen Diskussionen vorher um die Errichtung eines Nationalparks, bei der Veranstaltung von CDU / UWG / FDP zum Thema Nationalpark fast nicht zur Sprache und wenn, wurden sie durch schallendes Gelächter begleitet. So nach dem Motto: was brauchen wir Fledermäuse. Dies wurde noch von Dr. Wulf, Bürgermeister von Augustdorf, einem erklärten Gegner des Nationalparks, verstärkt in dem er sagte, keines der Tiere, die im jetzigen Wald leben, würden durch die Beforstung bedroht. Er müßte es besser wissen. Ansonsten wäre es schlimm. Die rege Teilnahme an der Veranstaltung in Bad Driburg war überaus positiv. Allerdings stellten einige Teilnehmer schnell fest, dass sich viele der Zuhörer nicht informieren, sondern ihre vorgefertige Meinung bestätigt haben wollen.

Diskutiert wurde an diesem Abend fast nur die wirtschaftliche Seite. Natürlich ist es wichtig, dass ein Nationalpark nicht ein wirtschaftliches Fiasko wird. Deshalb hat der Kreis Lippe ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Firma Berger hat in ihrem Gutachten dargelegt, dass sich der Nationalpark auch wirtschaftlich rechnet. Diesem Gutachten traut man nicht. Bei einer Berechnung von Wirtschaftlichkeit in die Zukunft sollte man schon vorsichtig sein. Aber interessant ist es doch, dass von Seiten der Politik mit zweierlei Maß gemessen wird. Bad Driburger können da ein Lied singen. Dem Thermen-Gutachten haben seinerzeit die meisten bedingungslos geglaubt. Klar, kein Mensch kann voraussehen, was in der Zukunft passiert. Man kann nur auf Grund des Wissens von heute eine Prognose in die Zukunft erstellen. Wenn man die letzten 50 Jahre zurückschaut und sich z. B. die totale Veränderung in der Möbelindustrie anschaut, wer hätte das vorhergesagt. Keiner kann sagen ob und wie viel zusätzliche Gäste ein Nationalpark für die Region bringt. Aber eines ist doch sicher, es kommen aufgrund der Einrichtung eines Nationalparks bestimmt nicht weniger. Ein Nationalpark passt wunderbar zu den Projekten der erlesenen Natur im Kreis Höxter , für den der Kreis eine Menge Geld ausgibt, um den Tourismus zu stärken.

Bernd Bartsch, Ratsherr Stadtrat Bad Driburg und stellvertretender Kreisvorsitzender der ÖDP: „Die Nationalparkgegner kann man nur auffordern, Vorurteile abzulegen und sachlich zu diskutieren. Vielleicht kommen alle dann doch noch auf einen gemeinsamen Nenner.“

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