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Verwunschene Orte in Bad Driburg (eine ÖDP-Serie)

2. Die „Schrott-Immobilie“ Sulburgring 11

Es war einmal der Plan, ein siebenstöckiges Hochhaus mit hübschen kleinen Appartements in der Südoststadt Bad Driburgs zu errichten. Es sollte eine Heimstatt für ältere und solvente Menschen aus nah und fern werden, wo sie in Ruhe wohnen und auch ihren Lebensabend verbringen konnten.

Baubeginn auf damals freiem Feld war das Jahr 1970. Der Bau wurde bald errichtet und die 64 kleinen Appartements fanden schnell Eigentümer, die dorthin zogen.

Aus verschiedenen Gründen veränderte sich bald die Sozialstruktur der Bewohnerschaft, was dieser zunächst attraktiven und modernen Wohnanlage den Beinamen „Spermaburg“ einbrachte.

Manche der Ersteigentümer verstarben, andere zogen wieder aus, aber allmählich machte sich Leerstand dort breit, und schon in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts war die Immobilie ziemlich heruntergekommen.

Ab dem Jahr 2013 bemühte sich der von der Eigentümerversammlung gewählte Verwalter um eine Sanierung, erst als Haus für betreutes Wohnen, später als Immobilie mit sanierten und größeren Eigentumswohnungen. Bisher sind diese Bemühungen im Sande verlaufen und kaum Erfolg versprechend.

Einige politische Kreise in Bad Driburg forderten, die Stadt solle diesen „Schandfleck“ abreißen. Aber abgesehen davon, dass ein Abriss wegen der z.T. im Gebäude eingesetzten Asbestplatten für die Bürgerschaft äußerst kostspielig geworden wäre: es gab Eigentümer dieser Appartements, die z.T. nicht einmal mehr zu ermitteln waren.

Nun hat die Stadt Bad Driburg kürzlich tatsächlich 14 der 64 Appartements erwerben können. Auch für den Ankauf weiterer Appartements steht die Stadt in Verbindung mit den Eigentümern. Ein Abriss der Immobilie ist nur möglich, wenn sie alle Wohnungen besitzt. Einfache Formeln funktionieren nicht, wie sie diejenigen vorgeschlagen haben, die sich damit als Wahrer der Interessen der Bürgerinnen und Bürger profilieren wollten.

Die ÖDP Bad Driburg unterstützt in dieser Frage das Vorgehen der Stadt, die sich unter Einbeziehung der DSK Stadtentwicklung aus Bielefeld, die in solchen komplexen Stadtentwicklungsprojekten große Erfahrung hat, um eine Lösung für die Schrott-Immobilie, u.a. durch Ankauf weiterer Appartements.

Leider hat die Stadt bisher weder einen Zauberer noch einen Märchenprinz gefunden, der mit einem eleganten Simsalabim eine Lösung sofort aus dem Hut zaubert.

Martin Blumenthal

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