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Familientag des ÖDP-Kreisverbands am 16. Oktober 2021

Von Ahornblättern bis Zittern wie Espenlaub

Nach zwei Jahren Pause fand am 16. Oktober der traditionelle Familientag des KV Höxter-Lippe der ÖDP statt. Auf dem Programm stand ein Besuch der Walderlebnisschule Modexen bei Brakel und ein gemütliches Beisammensein im Restaurant La Casa in Brakel. Die 10 Teilnehmer, die Martin Blumenthal als Organisator des Treffens begrüßen konnte, erlebten einen lehrreichen und gleichzeitig unterhaltsamen, anregenden Nachmittag und Abend.

Um 15:00 Uhr trafen sich die Teilnehmer an der Walderlebnisschule. Frau Hagemeyer, die seit Gründung dieses gemeinnützigen Vereins vor 9 Jahren schon zahlreiche Schulklassen, aber auch andere Gruppen ehrenamtlich in die faszinierende Welt des Waldes begleitet und mit zahlreichen Erlebnissen über alle Sinne für den Wald und das Leben darin begeistert, verstand es auch unserer kleinen Schar intensive und spannende Einblicke zu vermitteln.

Es begann in der guten Stube der Walderlebnisschule bei knisterndem Holzfeuer mit einer Vorstellung des Konzepts und der Entwicklung dieser Einrichtung. Anschließend ging es über Wiese und Wald: eine Vorstellung verschiedener Baumarten und der Vielfalt in der Umgebung dieser Schule war ein erstes Thema.

Nicht nur, was eine Mispel ist – nicht zu verwechseln mit der Mistel -, erfuhren die neugierigen „Natur-Erforscher“ sondern erweiterten ihr Wissen zur Unterscheidung verschiedener heimischer Baumarten. Von der Teerfleckenkrankheit, die Ahornblätter befällt, erfuhren wir ebenso wie von den verschiedenen Arten von Baumrinde und Blättern. Ein schönes Beispiel war die Espe, die eine höchst interessante Rindenstruktur aufweist. Auf dem Boden fanden wir auch abgefallene Blätter der Espe: rundlich, gelb mit manchmal dunklen Flecken und sehr dünn: man konnte sich daher gut vorstellen, wie es zu der Redewendung kommt, dass man bei Kälte oder Angst „zittert wie Espenlaub“.

Eine anschließende Maskerade trug zwar auch zur Erheiterung aller bei, hatte aber einen ernsthaften Hintergrund: es galt, ohne hinzuschauen, Baumstämme abzutasten und die Wahrnehmungen hinterher auszutauschen. Glätte oder Unebenheiten, Temperatur des Stammes … Komisch, dass niemand aus der Gruppe auf etwas sehr Naheliegendes kam: die wellenförmige Außenstruktur der betasteten Buche. Es handelt sich um ein Phänomen, das man überwiegend an Bäumen vorfindet, die am Waldrand stehen, und die in der Fachsprache als Wimmerwuchs bezeichnet wird. Eine Erklärung für diesen Begriff scheint es nicht zu geben, Ob die Buchen am Waldrand, die natürlich dem Wind und den Unbildes des Wetters stärker ausgesetzt sind, auf diese Art über ihre unbequeme Lage wimmern?

Ein letzter Auftrag für die Amateurforscher war eine Untersuchung des Bodens unter Totholz.

Unter dem toten Holz entdeckt man nicht nur Asseln und zahlreiche weiße Pilzfäden, die das Totholz zersetzen und dadurch für fruchtbaren Humus im Waldboden sorgen, sondern auch manch anderes interessante Lebewesen.

Am meisten waren wir von einem Goldlaufkäfer fasziniert, den wir unter einem toten Ast fanden.

Gerne hätten wir noch mehr Eindrücke gesammelt, aber das Essen im La Casa war schon bestellt und auch ein großer Tisch für unsere Gruppe.

So hieß es, sich zu verabschieden mit dem Vorsatz, wenn möglich, im Frühjahr beim nächsten Familientag, wiederzukommen und dann die üppige Frühlingsvegetation zu erleben.

Das Essen im La Casa war eine erfreuliche Gelegenheit für den Austausch über das gerade Erlebte, aber auch über politische und persönliche Themen. Das Essen dort schmeckte, wie gewohnt, gut und beim Abschied nahmen sich die Teilnehmer vor, auch beim nächsten Mal wieder mitzumachen, verbunden mit der Hoffnung, dass die vielen interessanten Eindrücke und Erlebnisse noch mehr Mitglieder und Freunde der ÖDP zur Teilnahme motivieren.

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