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Ein Leuchtturmprojekt für unsere Region?!

ÖDP zum Nationalpark Egge

- Martin Blumenthal, 1. Vorsitzender -

 

Die Bürger der Kreise Höxter und Paderborn können sich informieren und mitentscheiden!

Nachdem die von CDU und FDP dominierten Kreistage von Höxter und Paderborn sich per Kreistagsbeschluss gegen einen NP Egge positioniert haben, gründeten jetzt Naturschutzverbände und oppositionelle Parteien der Region eine Initiative für ein Bürgerbegehren.

Eine Stimme aus der Senioren-Union wagte kürzlich die Prognose, dass die Bürger unserer Kreise dem Bürgerbegehren eine Abfuhr erteilen und somit "unseren Eggewald retten" würden.

Als ob es Absicht der aktiven Kräfte hinter dem Bürgerbegehren sei, den Eggewald zu zerstören!

Solch unsachlichen Behauptungen möchte der folgende Artikel eine sachlichere Analyse entgegensetzen.

 

Was ist ein Nationalpark?

Ein Nationalpark ist ein Gebiet, das aus relativ großflächigen unbewirtschafteten Zonen besteht, in denen die Natur sich selbst überlassen bleibt.

Ein solches Gebiet soll helfen, die Existenz bedrohter Arten zu sichern und bietet auch die Möglichkeit natürlicher Anpassung z.B. an den Klimawandel. So werden sich auf den nicht wenigen Kalamitätsflächen im Eggewald wohl Arten durchsetzen können, die mit den sich wandelnden Umweltbedingungen am besten zurechtkommen. Ob die Einrichtung eines Biosphärenreservats, das mehr Bewirtschaftung und menschliche Steuerung der Bepflanzung ermöglicht, eine für die Anpassung an den Klimawandel und die Artenvielfalt bessere Variante wäre, bliebe zu überprüfen, denn es gibt auch Naturschutzgebiete, die gerade als Kulturlandschaft erhaltenswert sind. Da aber der Klimawandel ein menschengemachtes Phänomen ist, mag man sich fragen, ob die menschliche Steuerung aller Naturräume wirklich die bessere Lösung ist.

 

Welche Argumente führen Gegner eines Nationalparks Egge an?

1. Wir haben in unserem Naturpark doch schon eine große Artenvielfalt und einen hohen Anteil an Naturschutzgebieten.

a) Gerade bei uns sind in den letzten Jahrzehnten schon die Vorkommen bedrohter Arten stark zurückgegangen und viele hoch spezialisierte Arten müssen sich in immer kleiner werdenden Räumen behaupten.

b) Naturschutzgebiete können auch land- und forstwirtschaftlich genutzt werden. Das muss  nicht immer ein Nachteil sein. Jedoch wird der Naturschutz in den NSG oft unzureichend betrieben. Das wäre in einem Nationalpark wohl eher gesichert.


2. Der Eggewald ist ein viel zu schmaler Streifen

Die meisten Nationalparke in Deutschland haben auch kein geschlossenes Gebiet. Im dicht besiedelten NRW bietet die Egge sogar einen der umfangreichsten Naturräume mit schützenswerten Flächen.


3. Durch das viele Totholz im Nationalpark wird mehr CO2 freigesetzt als durch Wirtschaftswälder, die häufiger abgeerntet werden und in denen die Förster durch Anpflanzungen neuer, klimaangepasster Arten die Artenvielfalt fördern können.

a) Je älter die Bäume, desto mehr CO2  binden sie und desto mehr Sauerstoff erzeugt ihr Blattwerk.

b) Mehr als 50 % des im Wirtschaftswald geernteten Holz wird verfeuert: d.h., im Holz gebundenes CO2 wird schnell wieder freigesetzt.


4. Durch einen Nationalpark wird die Population an Wild zunehmen und damit auch die Wildschäden für die angrenzenden Privatwälder und Landwirte.

Der Überhang an Wild, insbesondere an Rotwild, hat in der Egge hausgemachte Ursachen: viel zu lange wurden die Bestände sogar gehegt. Da in einem Nationalpark ein effektives Wildmanagement ernst genommen wird, ist hier eher ein konsequentes Einschränken des hohen Wilddrucks zu erwarten als bisher.


Unbestreitbare Veränderungen durch einen Nationalpark Egge

Natürlich bringt ein Nationalpark auch Einschränkungen und Einbußen mit sich.


5. Weniger Wege werden sich künftig durch das Gebiet des Nationalparks ziehen.

Aber muss das ein Nachteil sein? Schon jetzt sind viele der vorhandenen Wanderwege - selbst ausgezeichnete - dank umfangreichem Einsatz von Harvestern in unseren Wäldern und offenbar mangelnder Mittel zur Instandsetzung - oft schwer oder kaum passierbar. (Der Autor ist selbst Wanderführer und weiß, wovon er spricht!).

Daher wäre es doch vorzuziehen, wenn unter Mitwirkung der lokalen Institutionen und Wandervereine eine Auswahl getroffen wird und die attraktivsten und populärsten Wege dann gut erhalten und gepflegt werden.


6. Eine forstwirtschaftliche Nutzung der NP-Wälder wird nicht mehr möglich sein, was zu einem Verlust des aus der Nähe verfügbaren Holzes für die hiesige Holzwirtschaft führen wird.

Das könnte durchaus Arbeitsplätze kosten. Jedoch muss man sich auch vor Augen halten, dass die fraglichen Erträge nur gut 1% des gesamten Holzertrags in NRW repräsentieren. Die Privatwaldbesitzer werden außerdem in ihrer forstwirtschaftlichen Nutzung nicht eingeschränkt. Auch die Landwirte brauchen nicht zu befürchten, dass außerhalb der Grenzen des Nationalparks ihre wirtschaftliche Aktivität durch Nationalpark-Vorgaben reglementiert wird.

 

Erwartbarer Nutzen eines Nationalparks

Dem kann man nun auch die positiven Effekte eines Nationalparks Egge entgegen halten:

Es wird neue touristische Angebote in Verbindung mit dem NP Egge geben, die auch andere Bevölkerungsgruppen als Reha-Patienten und ihre Angehörigen in unsere Region locken und dem Namen des Eggegebirges neues Prestige verleihen.

Übrigens: Erfahrungen aus dem NP Eifel zeigen, dass die Bewohner der an den NP angrenzenden Gemeinden nach anfänglich "nur" 60-prozentiger Zustimmung zum NP inzwischen zu 80% den Nationalpark nicht mehr missen möchten.

 Martin Blumenthal - 1. Vorsitzender des ÖDP Kreisverbandes Höxter-Lippe-Paderborn

 

 

 

 

 

Stern- und Märchenstunden einer "Volkspartei"?

Nationalpark Egge - Stellungnahme der ÖDP Kreisverband Höxter-Lippe-Paderborn

- Martin Blumenthal, 1. Vorsitzender -

 

Als das Projekt Nationalpark Egge zum ersten Mal das Licht der Öffentlichkeit erblickte, war es eine sich selbst als christlich bezeichnende Volkspartei, die eine breite Beteiligung von Bürgern und regionalen Gremien forderte. Inzwischen hat sie sich im Kreis Höxter und auch im Kreis Paderborn gegen einen Nationalpark positioniert, noch bevor eine breite Bürgerbeteiligung überhaupt stattgefunden hat und obwohl viele Details der Planung noch offen sind.

Leider hat es wieder einmal den Anschein, als ob Lobby-Interessen dort wichtiger genommen werden als Transparenz, offene Debatte und Bürgernähe.

Nun sind aber, allen voran die FDP und in ihrem Gefolge auch die CDU auf den Bandwaggon der Lobbyisten gesprungen und haben im Kreis Höxter per Kreistagsbeschluss - und wollen wohl auch im Kreis Paderborn auf gleichem Wege - eine weitere öffentliche Diskussion verhindern.

Die Sensibilität für Wirtschaftsinteressen in beiden Parteien ist bekanntlich sehr groß. Schade, dass andere Lobbyverbände - wie jüngst die Dehoga - sich erst geäußert haben, nachdem das Kind in den Brunnen gefallen zu sein scheint. Anscheinend haben sie erst jetzt die möglichen Vorteile für den Tourismus erkannt.

Wichtige Aspekte, die in der öffentlichen Debatte berücksichtigt werden müssten, wie Schutz der Artenvielfalt oder Eindämmung des Klimawandels, zu denen ein Nationalpark einen Beitrag leisten kann, bleiben dabei außen vor.

Ein Nationalpark Egge wäre eine Chance, unsere Region nach außen hin bekannter zu machen. Diese Chance sollte man nicht einfach auslassen, eine öffentliche Diskussion per Kreistags-beschluss nicht im Vorfeld abwürgen. Dass nur „gewählte“ Vertreterinnen und Vertreter der Politik zu einer demokratischen Meinungsfindung legitimiert sein sollen, dies sorgt beim Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Höxter-Lippe-Paderborn für Unverständnis. Ist es denn wirklich demokratisch, Beschlüsse, wie den gegen die Einrichtung eines Nationalparks Egge ohne vorherige breite und transparente Diskussion in der Öffentlichkeit zu fassen? Dann hätten Bürgerinnen und Bürger nach einmaliger Stimmabgabe für von den großen Parteien vorsortierte Kandidatinnen und Kandidaten für 4 oder 5 Jahre die Klappe zu halten?

Es wäre zu schön, wenn die Parteien, die auf Kreisebene gegen das Projekt votierten, sich nicht auch noch als Märchenerzähler profilieren würden. Zu Anfang auf Landesebene eine breite Beteiligung fordern und dann auf Kreisebene ein ablehnendes Votum als Sternstunde der Wirtschaftsförderung ausgeben:Sieht so bei der „Volkspartei“ CDU und bei der FDP Bürgernähe und Demokratieverständnis aus?

Martin Blumenthal – Vorsitzender des ÖDP Kreisverbandes Höxter-Lippe-Paderborn

 

 

 

 

 

ÖDP Kreisverband HX-LIP hat neu gewählt

Paderborner Mitglieder lt. aktuellem Beschluss in den KV HX-LIP aufgenommen

- Martin Blumenthal, 1. Vorsitzender -

 

Auf der Kreismitgliederversammlung am Dienstag, 26.9.2023 hat der Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Höxter-Lippe einen neuen Vorstand gewählt.
Vorab votierten die anwesenden Mitglieder der Kreise Höxter und Lippe für eine Aufnahme der Paderborner Mitglieder. Dieser Beschluss erfolgte einstimmig. 
Der bis dato amtierende 1. Vorsitzende Martin Blumenthal bedankte sich bei den Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit der vergangenen 2 Jahre.
Kreisschatzmeister Günter Stürmann gab eine Übersicht der Finanzen.
Rechnungsprüferin Barbara Rieckmann lobte die ausgezeichnete Kassenführung des Schatzmeisters und beantragte die Entlastung des Vorstands, die einstimmig erfolgte. 
Für die anstehende Neuwahl wurde Gerald Kurze von der Versammlung zum Wahlleiter bestimmt.
Martin Blumenthal stellte sich als 1. Vorsitzender wieder zur Verfügung. Seine Wahl erfolgte einstimmig.
Martin Blumenthal gehört als Sachkundiger Bürger (Ausschuss für Schulen, Bildung, Kultur u. Sport, stellvertr. im Betriebsausschuss sowie dem Aufsichtsrat Stadtwerke) der Bad Driburger ÖDP-Fraktion an. Zudem ist er für Bad Driburg als Wanderführer unterwegs.
Neu im Vorstand ist der Paderborner Gerald Ummen, der - ebenfalls einstimmig - zum 2. Vorsitzenden gewählt wurde. Gerald ist als Lehrer in Paderborn tätig und hat den Landesvorstand der ÖDP in NRW einige Jahre als Beisitzer begleitet.
Einstimmig bestätigt wurde Günter Stürmann als Kreisschatzmeister. Dieses Amt führt er mit großer Sorgfalt seit 2018 aus. Den Bad Driburger Bürgerinnen und Bürgern ist Günter zudem als Fahrer des Bürgerbusses sowie als Vorsitzender des Bürgerbusvereins bekannt.
Den Vorstand komplettieren die Beisitzer Wolfgang Seemann aus Horn-Bad Meinberg sowie Petra Flemming-Schmidt aus Bad Driburg.
Wolfgang Seemann war bis 2014 Fraktionsvorsitzender der ÖDP im Rat der Stadt Bad Driburg. Danach übernahm Petra Flemming-Schmidt dieses Amt, das sie aktuell ausführt.  
Die Wahl der Rechnungsprüfer*innen fiel auf Barbara Rieckmann und Gerald Kurze.
Ebenfalls wurden die Delegierten zum Landesparteitag nebst Ersatz für die kommenden 2 Jahre gewählt.
Der alte und neue Vorsitzende Martin Blumenthal bedankte sich bei allen anwesenden Mitgliedern für den guten Verlauf der Sitzung, die mit einem regen Gesprächsaustausch über kommunale Themen (Windenergiezonen, Solarpark auf dem Knochen) sowie das z.Zt. viel  diskutierte Thema „Nationalpark Egge – ja oder nein“ abschloss.

Petra Flemming-Schmidt